Das Rheingauviertel, Hollerborn ist ein Stadtteil der Landeshauptstadt Wiesbaden. Als Wohnviertel im Südwesten der Stadt entstand es weitgehend zwischen den Jahren 1902 und 1908 im Stil des Historismus. Glücklicherweise wurden im 2. Weltkrieg nur wenige Häuser zerstört.
In einer früheren Version des Artikels hat sich ein Rechenfehler eingeschlichen und das RGV wurde mit einem Schnitt von 1,63 Autos pro Haushalt angegeben. 7.302 Fahrzeuge auf 11.898 Haushalte ergeben aber einen Wert von 0,61 Autos pro Haushalt.
Das Rheingauviertel hat 22.335 Einwohner, die in 11.898 Haushalten leben1 Amt für Statistik und Stadtforschung, 2019) . 7.302 Fahrzeuge waren im Jahr 2015 im Stadtteil zugelassen 2Amt für Strategische Stadtsteuerung, Stadtforschung und Statistik . Jeder Haushalt des Viertels hat also im Durchschnitt 0,61 Fahrzeuge.
Deshalb ist das Rheingauviertel vor allem auch dafür bekannt, dass es hier einen extremen Mangel an Parkplätzen gibt. Oder besser gesagt, die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge übersteigt den zur Verfügung stehenden Parkraum. Wer abends mit dem Auto wegfährt, reiht sich bei der Rückkehr ein in den immer wieder kreisenden Parkplatz-Such-Verkehr und landet oft entnervt im Europaviertel.
Aber einmal im Jahr nehmen sich die Rheingauviertler die Freiheit und verbannen die Blechkisten für ein ganzes Wochenende im Juni. Nachbarn, Freunde und Wiesbadener aus anderen Stadtteilen feierten in diesem Jahr zum fünften Mal das Rüdesheimer-Straßen-Fest.

Die Idee wurde 2015 von einer Hausgemeinschaft in der Rüdesheimer Straße geboren. Seitdem wird das Fest jedes Jahr aufs Neue von der Bürgerinitiative „Rüdesheimer-Straßen-Fest“ organisiert. Es gibt viele, die immer wieder mitmachen wollen und eigene Programmideen haben. Musiker, Künstler, Kreative, Tanzschulen und pädagogische Institutionen, Cafés, Chöre und auch mancher Laden hat sich seitdem etwas einfallen lassen.
Zehn Tage vor dem Termin werden die Bewohner durch Schilder informiert, dass sie ihre Fahrzeuge an zwei Tagen an anderer Stelle parken müssen. Autofrei ist aber nicht die ganze Rüdesheimer Straße, sondern nur der Block zwischen Johannisberger Straße und Rauenthaler Straße.

Seit zwei Jahren findet zusätzlich sonntags das große Nachbarschaftsfrühstück „Mitte uff de Gass“ statt. Jeder bringt etwas von Zuhause mit und teilt mit den anderen. Die Kinder malen auf der Straße, man lernt endlich mal seine Nachbarn kennen. Und man spürt, so könnte es sein, wenn man sich die Straße zurückerobert.
Die gute Nachricht ist, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Straßenfest stattfinden wird. Der Termin steht schon fest: 20. bis 21. Juni 2020.