Im Takt des Fahrplans sind Straßenbahnen im Stadtbild präsent. Bei den neuen Straßenbahnnetzen in Frankreich wird daher ein besonderer Augenmerk auf Design und Farbgebung gelegt. Beides soll optimal zur Identität der Stadt passen. So erinnern die Fronten der Bahnen in Reims an Champagnerkelche, in Lyon inspirierte die Seidenraupe das Design und in Marseille am Mittelmeer ähneln die Straßenbahnen Schiffen.
Wie bei der Mode gibt es bei der Farbgebung zwei Wege: Dezent abgestimmt oder auffällig im Kontrast. Ein einzigartiges Beispiel für die dezente Variante bietet die Stadt Le Havre im Nordwesten Frankreichs am Ärmelkanal. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg baute man die Innenstadt zwischen 1945 und 1954 neu auf. Das vorherrschende Material war dabei beige eingefärbter Beton, der der Stadt ihre markante Farbe gibt. Als Stadtensemble des 20. Jahrhunderts ist Le Havre heute auf der Liste des UNESCO-Welterbes.
Für die Wagen der im Dezember 2012 in Betrieb genommene Straßenbahn griff man die in der Stadt vorherrschende Farbe auf. Das Außendesign ist zudem von Elementen der städtischen Architektur inspiriert. So fährt die Straßenbahn direkt am Rathaus vorbei und passt sich perfekt ins Stadtbild ein.
Das Straßenbahnnetz von Le Havre (rund 172.000 Einwohner) hat heute zwei Linien mit einer Gesamtlänge von 13 Kilometern. In der Hauptverkehrszeit verkehren die 22 Straßenbahnzüge im 6-Minutentakt. (/sk)
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