Gent, die Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern und Wiesbadens Partnerstadt, war durch den Tuchhandel im Mittelalter eine der bedeutendsten Städte Europas. Noch heute künden prächtige Gebäude wie die St.-Bavo-Kathedrale oder die Burg Gravensteen vom damaligen Reichtum. Die Altstadt bildet ein einzigartiges Ensemble und ist Fußgängern, Radfahrern und den öffentlichen Verkehrsmitteln vorbehalten.
Auch die Straßenbahn fährt durch das historische Zentrum, in dem sich auch die Einkaufszone befindet. Selbst in engen Gassen finden die modernen Bahnen Platz, ohne Fußgänger und den Radverkehr zu behindern. Der emissionsfreie Antrieb schützt die historischen Fassaden vor aggressiven Luftschadstoffen. Zudem sind die Straßenbahnen leise.
Wem der Weg von der Haltestelle zu seinem Ziel zu weit ist, der hält einen kostenlosen Elektrokleinbus an. Dieses Gefährt hält auf seinem Linienweg genau dort, wo es der Fahrgast will.
Die Straßenbahn in Gent hat eine lange Geschichte und ist doch ein modernes zeitgemäßes Verkehrsmittel. 1875 fuhr sie zunächst als Pferdebahn und wurde 1898 auf Akkubetrieb umgestellt. Dieser erwies sich aber als störanfällig. Daher stattete man 1904 das Netz mit Oberleitungen aus. Heute setzt DeLjin, der Betreiber des ÖPNV, moderne Niederflurstraßenbahnen des Typs Bombardier Flexity 2 ein.
.Wegen ihres Aussehens nennt die Bevölkerung die Wagen „Albatros“. „De Ljin“ betreibt auch die Straßenbahnen in Antwerpen und an der belgischen Ostseeküste. Auch dort gelten die in Gent gültigen Fahrkarten. Mit Auto oder Eisenbahn ist Gent von Wiesbaden in 4,5 Stunden erreichbar und so ein lohnendes Ziel für eine Wochenendreise. (/sk)