Die Hälfte aller derzeiten BRT-Korridore des Planeten liegen in Mittel- und Südamerika; allen voran in Brasilien, Kolumbien und Mexico. BRTs sind hier häufig das Mittel der Wahl, um die Kapazität und Leistungsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehr zu erhöhen.
Der Charme eines BRT liegt auf der Hand: Es ist vergleichsweise schnell und einfach zu errichten; Planung und Konstruktion ist weniger komplex als zum Beispiel der Bau einer Straßenbahn. Erfahrungen im Bau von Straßen (auch Betonfahrbahnen) sowie Haltestellen haben die meisten Städte und Länder, sodass hier kein spezifisches Know-How von ‚außen‘ benötigt. Auch gibt es deutlich mehr Bus- als Straßenbahnhersteller; die meisten BRTs werden außerdem mit Diesel- oder Ethanolbussen betrieben. Das spart eine aufwendige Lade- oder Oberleitungsinfrastruktur.
Auch ist die Einstiegshürde der Infrastruktur im ersten Schritt recht klein: Eine abgetrennte, exklusive Fahrbahn lässt sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln auf bestehenden Straßen realisieren – zumal dann nicht nur die BRT-Linien profitieren, sondern alle anderen Buslinien auf dieser Strecke ebenfalls.
Das darf aber nicht über die langfristigen Nachteile eines BRT hinwegtäuschen: Um nicht binnen weniger Jahre die Fahrbahn sanieren zu müssen, wird eine Beton- statt einer Asphaltfahrbahn benötigt. Der Beton versiegelt Fläche, der Energieverbrauch ist höher als bei beispielsweise Straßenbahnen und auch BRTs sind relativ personalintensiv.